Was ist Abwasser

Was ist Abwasser?

Abwasser ist zu 99,6-99,9% Wasser. Unser Trinkwasser stammt meist aus dem Grundwasser, das vor geraumer Zeit (einige Monate, Jahre, Jahrzehnte oder Jahrhunderte zuvor auch einmal nach der rechtlichen! Definition Abwasser war. So liegt es nahe, zu fordern, Abwasser gefälligst ordentlich zu reinigen und es dann im sog. kleinen Kreislauf wieder direkt in den Boden zu geben und es nicht in den Flüssen abzuleiten.

Bei zentraler “Entsorgung” wird es per Kanal abgeleitet und geht dem Land verloren. Außerdem wirken die Kanäle in jedem Fall noch als Drainagen. Die allseits betriebene Kanalisierung und Ableitung ist deshalb der ökologisch schlechteste Weg für den Wasserhaushalt. Er verknappt das Grundwasser und erhöht die Hochwassergefahr in den Unterläufen.

Die verbleibenden 0,4-0,1% des Abwassers sind organische Kohlenstoffe, Eiweißstoffe und Phosphorverbindungen. Sie sind die Grundlage für den Humus, wenn sie dem Boden zugeführt werden. Der zum Umbau nötige Sauerstoff ist im Boden immer da.

Die beim Abbau freiwerdenden Phosphor- und Stickstoffverbindungen sind wertvoller Dünger für den Boden:

Die organischen Stoffe im Abwasser verbrauchen bei ihrem Abbau Sauerstoff. Dieser ist im Wasser – im Gegensatz zum Boden – immer knapp. Deshalb wird im Klärwerk mit erheblichem technischen Aufwand Sauerstoff zugeführt, um diese Stoffe abzubauen. Bei dieser Zerlegung kommen aber nun gleich noch zwei neue Probleme zutage. Es werden die Düngestoffe Phosphor und Stickstoff in verschiedenen Verbindungen frei. Diese sind auf dem Boden als Dünger sehr willkommen, im Wasser dagegen aber gar nicht. Hier führt starke Düngung zu übermäßigem Algenwachstum, das beim Abbau wiederum Sauerstoff benötigt und so schließlich zum Umkippen des Gewässers und damit zum Tod allen höheren Lebens wegen Sauerstoffmangel führen kann. Deshalb müssen die Kläranlagen nun mit der sogenannten dritten Stufe ausgerüstet werden. Phosphorverbindungen werden hier mit verschiedenen Chemikalien ausgefällt. Der für das Land eigentlich wertvolle Phosphordünger wird dabei durch schwermetallhaltige Salze in problematischen Klärschlamm verwandelt. Die Schwermetalle im Klärschlamm kommen dabei erst durch die Fällmittel (oft industrielle Abfälle) hinein. Das Klärwerk erzeugt so ein neues Problem!

Die Verringerung der Stickstoffverbindungen geschieht dadurch, dass Ammonium zuerst zu Nitrat oxidiert und danach wieder zu Stickstoff reduziert wird. Dieser entweicht dann als Gas in die Luft.

In der Stickstoffdüngerfabrik wird dann mit erheblichem Energieaufwand dieser Stickstoff schließlich wieder aus der Luft geholt, in geeignete Verbindungen gebracht, als Salze in Säcke gefüllt und nunmehr den Bauern wieder verkauft.

 

Quelle

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